DIAARCHIV DES KUNSTGESCHICHTLICHEN SEMINARS
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Inventarliste des heutigen Bestandes an Großdias der Gebiete Architektur, Plastik, Buchmalerei, Archäologie und Sondergebiete

Inventarliste des heutigen Bestandes an Großdias des Gebiets Künstler

Der notwendige Rückgriff auf Fotos und Diapositive für Forschung und Lehre in der Kunstgeschichte stellte alle Seminare, besonders aber das in einer Krisenzeit mit mageren Mitteln gegründete Hamburger Seminar, vor große finanzielle Herausforderungen. Erwin Panofsky, der seit Anfang der 1920er Jahre zunächst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar wirkte, später als Privatdozent und Leiter, kümmerte sich mit ganzem Einsatz um den Ankauf von Diapositiven und Fotos. Eine Anzahl Großdias (Format 8,5 x 10) wurde von ihm noch persönlich beschriftet.

Die ältesten unserer Großdias stammen aus einer Zeit um 1900 und gehören zu Lichtbildreihen des Seemann-Verlags in Leipzig, dem Verlag Franz Stoedtner in Berlin oder der Photographischen Kunstanstalt Bissinger in Erfurt. Diese Aufnahmen wurden mit Reproduktionskameras vor Ort vom Kunst- bzw. Bauwerk angefertigt. In Hamburg sorgten die Traditionsfirmen Krüss und Rompel für die Herstellung von Dias direkt von den Kunstwerken oder als Reproduktion aus Publikationen. Auch die parallel aufgebaute "Photothek" des Seminars bildete mit ihren in ganz Europa bei Verlagen und Museen bestellten Fotografien einen Grundstock, von dem Dias angefertigt wurden. Etwa 5000 zum Teil sehr alte Lichtbilder zu Themen der antiken Plastik und Malerei wurden Mitte der 60er Jahre aus dem Archäologischen Seminar der Universität Hamburg übernommen. Andere Dias weisen ihre Herkunft mit Aufklebern wie „Museum für Kunst und Gewerbe“ oder „Seminar für Alte Geschichte“ aus. Besonders in den letzten Jahren des II. Weltkrieges und der Nachkriegszeit sah sich das Seminar bei der Diabeschaffung elementaren Material- und Transportproblemen gegenüber. Allen Schwierigkeiten zum Trotz wurden noch 1943 Farbdias angekauft und 1944 bei Stoedtner bestellt.

Die Universität hatte seit 1945 wieder einen eigenen Fotografen. Das Seminar nutzte seine Dienste intensiv, griff aber zusätzlich auf städtische Fotoateliers zurück, um die Arbeitsmenge zu bewältigen. 1947 befanden sich 19.000 Dias im Besitz des Kunstgeschichtlichen Seminars. Zunächst war die Diasammlung des Seminars zusammen mit jener der Hamburger Kunsthalle aufgestellt und war auch Teil des Dia-Leihverkehrs der Kunsthalle. Den sich daraus ergebenden Problemen der Verfügbarkeit der Dias für Lehrveranstaltungen wurde 1951 mit einer Trennung der Sammlungen Abhilfe geschaffen. Mitte der 50er Jahre befanden sich  über 45.000 Dias am Seminar, 1958 war der Bestand schon auf 57.752 angewachsen.

Im Wintersemester 1948/49 vermerkte das Vorlesungsverzeichnis zu einer kunsthistorischen Veranstaltung extra "mit zum Teil farbigen Lichtbildern". Bestellt wurden die farbigen Kleinbilddias entweder direkt bei den Museen und Galerien im In- und Ausland, oder aber bei entsprechenden Verlagen. 1966 zog das Seminar samt Bibliothek und Diathek (nunmehr mit einem Bestand von etwa 100.000 Dias) in die Moorweidenstraße 18 um. Vor allem Ordinarius Wolfgang Schöne bemühte sich während seiner gesamten Amtszeit um den Ausbau der Diathek. 1977, vor der umfangreichen inhaltlichen Neugliederung, verfügte das Seminar über etwa 225.000 Großdias und 14.000 Kleindias - die größte Sammlung in der damaligen Bundesrepublik. Im Jahr 2005 umfasste der nunmehr in den Räumen 117 und 118 des Neubaus an der Edmund-Siemers-Allee untergebrachte Bestand der Diathek rund 300.000 Kleinbild-Dias und etwa 150.000 Großdias (ein großer Teil letzterer war vor und während des Umzuges entsorgt worden), aufgebaut aus Bestellungen von Studenten und Dozenten. 2006 kam ein größerer Bestand alter Dias zum Thema Christliche Ikonographie aus dem Kirchlichen Kunstdienst hinzu, 2008 die Hamburgensia-Sammlung von Hermann Hipp. 2018 erhielten wir eine Schenkung mit Großdias vom Hamburger Schulmuseum.

Seit 2016 werden die Großdias digitalisiert. Unterdessen sind über 16.000 in der Datenbank erschlossen. (Zugangsdaten: Diasammlung / Diasammlung)

©Dr. Anke Napp

 

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